Free Software Foundation vs. Apple

Die [Free Software Foundation][fsf] lässt derzeit eine [Kampagne gegen das iPhone][campaign] laufen. Sie haben Einwände gegen die Einschränkungen bei der Installation von Programmen und Digital Rights Management[^1]. Und natürlich stellt sich die Mac-Community [größtenteils gegen diese Kampagne][reaction]

iPhone und FSF: Natürliche Feinde?

Es ist einfach, die Behauptungen der FSF zu ignorieren, was ich übrigens auch tue. Zu behaupten dass das iPhone den Standpunkt des Nutzers ohne Nachfragen weitergibt (oder weitergeben würde) ist irgendwo zwischen unbewiesen und übler Nachrede. Zu behaupten, dass Ogg Vorbis und Theora patentfrei sind ist auch schwierig (es gibt keine bekannten Patente, die diese Formate abdecken. Die anderen Patente sind es, die Probleme machen könnten…), zu behaupten jemand würde sie brauchen ist einfach Blödsinn.

Ich kann aber nicht das Gefühl loswerden, dass sie irgendwo nicht falsch liegen. Klar, für die meisten Leute und Entwickler sind die Bestimmungen des App Stores nicht das Problem, und DRM kann man auch aushalten. Aber wäre die Welt nicht eine bessere, wenn es so was nicht gäbe? Ginge nicht einiges einfacher, wenn man auch ohne App Store auf das iPhone käme? Tut Apple wirklich alles, was sie können, um DRM zu verbannen? Es gibt einen wahren Kern in dem Ganzen.

Das echte Problem der Kampagne ist Kommunikation. Die FSF greift Apple direkt an, aber viele Leute, inklusive fast aller iPhone-Kunden, mögen Apple mehr als sie die FSF mögen. Folglich werden die Behauptungen der FSF von allen ignoriert, bis auf die, die Linux[^2] aus “moralischen Gründen” einsetzen.

So muss es nicht sein. Greenpeace, bekanntermaßen eine ebenfalls sehr idealistische Organisation, hatte ebenfalls Probleme mit Apple, und wahren sich aber bewusst, dass man Apples Kunden nicht mit einem Frontalangriff auf 1 Infinite Loop als Unterstützer gewinnt. Also begannen sie eine [professionell gemachte Webkampagne][greenpeace], die unter dem Motto “Ich liebe meinen Apple. Ich wünschte nur, er käme in Grün” lief. So sollte die FSF es auch tun. Allerdings vermute ich, dass sie das aus politischen Gründen ablehnen.

*[FSF]: Free Software Foundation [^1]: Liebe FSF: So heißt das. Nicht Digital Restrictions Management. Sich zu weigern, den richtigen Namen des Gegners zu verwenden, ist kindisch. [^2]: Der anerkannte und bekannte Name ist Linux. Nicht GNU/Linux. Manchmal glaube ich, die FSF ist eine der Organisationen, die 1984 am meisten wollen, so wie die immer Versuchen, Realität durch Sprachänderung zu erschaffen.

Geschrieben am 1. August 2008 um 06:47

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