Bahnprivatisierung beschlossen

CDU und SPD haben sich bei der Bahnprivatisierung geeinigt. Herausgekommen ist das vom SPD-Parteitag favorisierte Modell, bei dem die Bahn in zwei Teile gespalten wird, von denen einer zur Hälfte verkauft wird.

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Wer mich kennt weiß, dass ich dies blöd finde. Ich bin nicht gegen eine Privatisierung der Bahn allgemein, aber dieses Modell, wie alle von Regierungen vorgeschlagenenen, achtet zu sehr auf die Interessen der DB AG und praktisch gar nicht auf die Interessen des Schienenverkehrs in Deutschland allgemein.

Die Probleme, die die DB regelmäßig verursacht sind allgemein bekannt, oder sollten es zumindest sein. Das Schienennetz ist in einem allgemein schlechten Zustand da jahrelang zu wenig Geld investiert wurde. Auf eingleisigen Strecken wurden in großen Mengen Kreuzungsmöglichkeiten abgebaut, so dass die Kapazität stark gesunken ist. Güter- und Fernverkehr haben sich aus der Fläche zurück gezogen, die meisten Anschlussgleise fehlen. Ausgemusterte Lokomotiven der Bundes- und Reichsbahn, immerhin Bundeseigentum, werden generell verschrottet, aber nie an potenzielle Konkurrenten verkauft.

Die Erfahrungen im Personennah- und Güterfernverkehr zeigen, dass Schienenverkehr dort am besten erfolgt, wo er im Wettbewerb stattfindet.

Das jetzige Modell versucht gar nicht, sich irgendwie um diese Probleme zu kümmern. Trennung von Netz und Betrieb, was derzeit aus genau den gleichen Gründen in der Energiebranche gefordert wird, wird hier strikt abgelehnt. Die Politiker sind froh, dass die große Koalition Handlungsfähg sei. Davon kann ich mir aber auch keinen Keks kaufen.

Dieses Modell zur Bahnprivatisierung hilft nur der DB AG, keinesfalls aber dem allgemeinen Schienenverkehr in Deutschland. Es ist damit eine verpasste Chance, und das ist ziemlich schade.

Geschrieben am 29. April 2008 um 05:05

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