Deutscher Taurus
Hochgeladen: 15. Februar 2009
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Notizen
Der Titel ist natürlich falsch: TAURUS™ ist ein Warenzeichen der ÖBB (Österreichischen Bundesbahn) für diese Lok-Baureihe, was heißt dass sie nur in ÖBB-Diensten auch Taurus heißt. Korrekt ist diese Lok entweder eine 182 oder eine Siemens ES 64 U2. Weshalb sie jeder Taurus nennt…
Die Geschichte dieser Lok ist das komplizierteste, was man bei modernen Eloks findet. Die erste Lok mit Drehstromantrieb der DB, die Baureihe 120, war gedacht als Universallok für Güter- und Personenzüge. Für spätere Loks dagegen entschied sich die DB, eine Schnellzuglok (Baureihe 101) und eine schwere Güterzuglok (Baureihe 152) zu kaufen (sowie leichte Güterzug-, Nahverkehrs- und viele Mehrsystemsloks, was hier aber zu weit führt). Technisch sind die 101 von Adtranz (heute Bombardier) und die 152 von Siemens Krauss-Maffei (heute nur noch Siemens) zwei sehr verschiedene Loks, aber von den Fähigkeiten sind sie sehr ähnlich: Eine 101 kann alles, was eine 152 auch kann, nur kostet sie mehr da sie für die höheren Geschwindigkeiten andere Zugsicherung und ein aufwändigeres Fahrwerk braucht.
Die ÖBB dagegen entschied sich für die Universallok und beschaffte die Baureihe 1016 (Ein-System) bzw. 1116 (Zweisystem) bzw. 1216 (Viersystem), genannt TAURUS. Technisch basiert sie auf der 152, aber mit Hochgeschwindigkeitsausrüstung und, weil die 152 nichts her macht, einem komplett neu gestalteten Aufbau.
Nun wollte die DB die 152 auch in Österreich zugelassen kriegen, was bis dahin noch nie ein wirkliches Problem für eine deutsche E-Lok war. Die Zulassung wurde aber verweigert, weil die Drehgestelle der 152 bestimmte UIC-Normen nicht einhielten. Dies stimmte zwar, aber die 152 war die erste Lok die deswegen Probleme bekam. Da nun dringend Loks für den Einsatz in Österreich nötig waren cancelte die DB kurzerhand die Bestellung für die letzten fünfundzwanzig 152er, und bestellte statt dessen die gleiche Anzahl von österreichischen 1116ern, offensichtlich für Österreich zugelassen, als Baureihe 182. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h (die 101 darf nur 220) ist die Lok die schnellste und meines Erachtens auch schönste Lok im DB-Konzern - und wenn es hochkommt darf sie Expressgüterzüge mit bis zu 140 km/h befördern. Sie sind auch Zweisystemfähig, was die DB absolut nie ausnutzt. Man kann durchaus vermuten, dass es sich hier um die gelangweiltesten Loks der DB handelt.
In letzter Zeit gibt es aber einen ICE-Mangel, was nun heißt dass alle schnellen E-Loks benötigt werden, die man kriegen kann, da die 101er jetzt viel im ICE-Ersatz verkehren. Damit kann die 182 nun endlich zeigen, was sie wirklich kann, so wie hier mit dem InterCity nach Hamburg in Köln Hauptbahnhof.