Fotowettbewerb Marode Hochschulen
Das [Landes-ASten-Treffen NRW][latnrw] veranstaltet einen Fotowettbewerb, der auf die schlechten Zustände der Immobilien Nordrhein-Westfälischer Hochschulen aufmerksam machen will. Prinzipiell ein guter Gedanke, aber ich bin von der Ausführung nicht überzeugt.
Es fängt schon einmal damit an, überhaupt darüber herauszufinden. Die Seite des AST (Allgemeiner Studierendenausschuss) der RWTH Aachen ist [nicht so toll][rwthasta], weil man zwar die Inhaltsgleiche Pressemitteilung anhängt, aber auf einen direkten Link zur Homepage des Wettbewerbes verzichtet. Klar, kopieren und einfügen ist noch nie ein Problem gewesen, aber professionell sieht anders aus.
Nun gut, dies kann man nicht dem Landes-ASten-Treffen vorwerfen. Das man aber auf der Homepage dieser Institution im [Newsbereich][lawnrwnews] nichts dazu findet mutet schon etwas komisch an. Oh ja, im Pressebereich steht es, danke. Ist ja nicht so, als ob dies für normale Studenten interessant wäre.
Dass [die Homepage][marho] relativ inhaltsarm daher kommt und mit Rollover-Effekten aus 2001, merkwürdigen Titeln und anderen Webdesignsünden daher kommt, geschenkt. So lange keine Musik beim Laden kommt kann ich alles aushalten. Die [Teilnahmebedingungen][teilnahme] aber machen mir etwas Sorgen. Alle Bilder müssen digital und gedruckt eingesandt werden (außer, man will sie nicht bewerten lassen, was die ganze Sache völlig sinnlos macht). Was soll denn der Mist? Wenn das Geld, dass sich die Veranstalter fürs Ausdrucken sparen, nicht komplett wieder in neue Gebäude für NRWige Hochschulen gesteckt wird, dann sehe ich keinen guten Grund für diese Maßnahme.
Dass sie sich nicht gerade klar darüber sind, was DPI sind, gut, dass kann man auch nicht erwarten - obwohl, genau betrachtet eigentlich schon, wenn es sich um Veranstalter eines Fotowettbewerbes handelt. Jede Kamera kann 300 DPI, es kommt auf die Bildgröße an. 300 DPI bei 20x30cm ist eine klare Aussage und liefert 8,2 Megapixel Minimum. Nebenbei halte ich diesen Wert übrigens für zu hoch, man kann auch mit 6 oder eventuell sogar 3 MP Bilder machen, die bei dieser Größe noch gut aussehen.
Zweifel sind auch angebracht beim Copyright. Die Fotos gehen ins Eigentum der Jury über (oder so). Was genau? Der physikalische Ausdruck? Kein Problem. Oder aber das Copyright am Bild selbst, dass ja schließlich auch immer digital übetragen werden soll? Das wäre schon weniger gut. Etwas mehr Präzision wäre schon wünschenswert. Der zweite Punkt sind die Beispielbilder, die zwar erschreckend sind, als Foto als solche schwanken aber zwischen langweilig und mies. Das wirkt sehr, als würde sich der Wettbewerb weniger an echte Hobbyfotografen, und mehr an das zwischendurch gemachte Handyfoto richten ([nichts gegen gut gemachte Handyfotos natürlich][handyf], aber die meisten sind es halt nicht). Wie viele davon aber ausgedruckt auf 20x30 cm werden, ist fraglich, 8 Megapixel-Handies kenne ich auf jeden Fall keine.
Ein letzter Punkt: Die [Linksseite][links] distanziert sich ausdrücklich von den Links, die nun gerade auf den Veranstalter der Sache und auf ein Aktionsbündnis gegen Studiengebühren verweisen. Ähm, ja, das wirkt beruhigend. Wie lange wird diese “Distanzierungswelle” wohl noch dauern, bis Leute begreifen dass ein Link erstens sowieso eine Empfehlung ist und zweitens dass Hamburger Gericht gerade entschieden hat, dass so eine Distanzierung eben nicht ausreicht?
Ich werde dafür keine Bilder machen. Natürlich wünsche ich ihnen viel Glück bei ihrem Unterfangen, aber ich habe keine echte Lust, mich mit deren Bedingungen auseinanderzusetzen.
Geschrieben am 12. November 2008 um 20:28