Star Trek XI

Es gibt viele wichtige Themen, über die man bloggen könnte. Beispielsweise meint die Bundesregierung, dass [Paintball und Computerspiele gefährlicher sind als Schusswaffen][paintball]. Etwas anderes wären [die geplanten Internetsperren][sperren]. Kampf gegen Kinderpornographie ist eine gute Idee, aber es stellt sich heraus, dass man die Websites auch sehr leicht abschalten lassen kann, und das eine Internetzensur eingeführt wird bei der kein Richter kontrolliert, was das BKA tut, und bei der keine Möglichkeit vorgesehen ist, für Seiten, die fälschlich auf die Liste kommen, dagegen vorgehen zu können, ist besorgniserregend. Und zum Schluss bleibt natürlich noch die Wirtschaft. In diesen Zeiten lohnt es sich, ein optimistischeres Thema zu betrachten: Den neuen Star Trek-Film.

Ich muss sagen, ich hatte meine Zweifel. Zurück zur originalen Crew, mit neuen Schauspielern, und als Prequel, gemacht von einem Team das vorher nichts mit Star Trek zu tun hatte? Klar, Casino Royale hatte etwas ähnliches gut verkauft, aber ich dachte nicht, dass man so etwas mit Star Trek machen könnte. Ich lag falsch.

Die Handlung dreht sich um einen großen Oberbösen, der persönliche Probleme mit manchen Crewmitgliedern hat und die ganze Föderation zerstören will, also kein völlig neues Prinzip. Durch ein Zeitreiseelement darf auch Leonard Nimoy noch mal sein Gesicht vorbeitragen (William Shatner wollte auch, passte aber nicht in die Story). Ich will nichts gegen die Geschichte sagen, sie ist gut gemacht, aber viel interessanter ist doch, wie der Star Trek-Mythos hier dargestellt wurde.

Die Charaktäre sind alle gut gemacht. Sie wirken durchweg aktiver und jugendlicher als später, aber das ist auch nicht wirklich anders zu erwarten. Dabei hat man sehr den Eindruck, dass jeder uns ganz besonders noch mal eingeführt werden sollte. Das passt manchmal gut, manchmal nicht so sehr — Scotty beispielsweise hat zwar viel Zeit auf dem Bildschirm, darf seine technischen Fähigkeiten aber nicht richtig ausbreiten. Das macht aber insgesamt nicht furchtbar viel, denn Kirk und Spock tun ihre Sache wirklich gut, und um diese beiden geht der Film letztendlich.

Für mich waren schon immer die Raumschiffe einer der wichtigsten Punkte von Star Trek, und der neue Film enttäuscht nicht. Das neue Schiff sieht modern aus, bleibt dabei aber sehr treu am klassischen Vorbild. Die Inneneinrichtungen haben gewaltig an Größe gewonnen, insbesondere der Maschinenraum ist nicht wiederzuerkennen. Man kann sich darüber streiten, ich persönlich denke, dass es so deutlich mehr Sinn macht als früher. Woran ich etwas zweifle ist die Brücke, die jetzt sehr hell und weiß geworden ist und weniger militärisch als die Wohnzimmerbrücke in “The Next Generation” wirkt. Genietete Träger an Bord dagegen machen mir nicht so viele Sorgen.

Neu ist auch der gesamte grafische Stil des Films. Die Detailaufnahmen bei den Raumschlachten, die Ansichten der Hauptcharaktäre wenn sie etwas dramatisches tun, der Film tut alles um sich episch darzustellen. Macht mir nichts aus, hätte es aber auch nicht dringend gebraucht.

Gesamturteil: Es war ein sehr guter Film, und ich kann ihm jedem, der Science Fiction mag, empfehlen.

Geschrieben am 9. Mai 2009 um 18:42

3 Kommentare

  1. Geschrieben 13 Mai 2009

    Björn

    Gestern war ich auch endlich in dem neuen Film. Ganz so positiv fällt mein Urteil jedoch nicht aus, dennoch ist es ein guter Film.

    Zu den Charakteren:
    Der „neue“ Kirk kommt durchaus sehr nah an den „alten“ heran. Seine Jugend kann ich mir durchaus so vorstellen, ein Raufbold, Schwätzer und springt alles an was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Passt also zu der Person aus der Serie/Filmen. Bei den anderen ist das etwas anders. Die Beziehung zwischen Spock und Uhura ist mir jedenfalls neu. Spock verfügt auch über mehr Emotionen als in der Serie, viel gefühlsbetonter. Seine menschliche Seite kommt mehr durch. Der gute Scotty ist mir etwas sehr geschwätzig. In diesem Film redet er so viel, wie er sonst an Text in drei Folgen der Serie hat. Nunja an sich nicht schlimm. Seine Einführung kommt jedoch sehr kurz. Fast so als hätte man ihn vergessen und deshalb am Ende des Films nochmal schnell eingeführt hat. Chekov hat merkwürdige Sprachprobleme. In der Serie war es nie so schlimm. Kann aber auch daran liegen, dass ich nur die deutsche Fassung kenne und nicht weiß, wie es im Original aussieht bzw. anhört. Dr. McCoy ist auch gut getroffen. Die Abneigung gegen den Flug im Shuttle kann ich nicht ganz nachvollziehen. Eigentlich wollte er nur nicht durch die Gegend gebeamt werden. Noch kurz zu Uhura, sie ist vielleicht etwas dominant geworden, passt aber sonst meiner Meinung nach zu einer jungen Uhura.

    Zur Story:
    Nunja, Zeitreisen mal wieder, das ewige Thema in Star Trek. Eine eigentlich unschuldige Seele, die nur seine Familie als Bergmann ernähren wollte wird wütend weil durch eine Naturkatastrophe sein Heimatplanet zerstört wird und will sich in der Vergangenheit für die unterlassene Hilfeleistung seitens der Förderation rächen. Dabei zerstört er auch den Planeten Vulkan. Hallo? In der Serie existiert dieser Planet noch, sogar in den Filmen kommt er vor. Wenn sowas passiert, dann sollte man dafür sorge Tragen, dass die Zeitreise am Ende des Films rückgängig gemacht wird, damit dieser Film in den Kontext der anderen Filme passt. Warum fliegt die Enterprise nicht in die Zukunft und verhindert die Zeitreise? Hatte ich eigentlich erwartet, als am Ende ein supergroßes schwazes Loch entsteht. Komische Sache jedenfalls. Zudem gibt es nun zwei Spocks in einem Universum. Dies bringt auch alles durcheinander. Diese Probleme hätte man meiner Meinung nicht schaffen müssen. Heißt es nicht eig. auch, dass Spock bevor er erster Offizier unter Kirk wurde auf einem anderen Schiff gedient hat und dann erst auf die Enterprise versetzt wird? Kann aber auch an der Zeitreise liegen, dass diese Ereignisse so nicht eintreffen...

    Die Effekte:
    Da stimme ich dir voll und ganz zu. Von den Effekten her ein wirklich super Film. Schön viele Details, nicht nur außen, sondern auch im Schiff. Große Explosionen die wirklich mal was hermachen, große fiese Schiffe, hier überzeugt der Film auf voller Länge.

    Die Brücke:
    Auch hier hätte ich mir gewünscht, dass man mehr am Original bleibt. Sie wirkt einfach zu modern und hell. Liegt natürlich auch an den technischen Fortschritt in der Filmindustrie. Dennoch finde ich die Leselampen auf den Pulten komisch, ist ja fast wie das Bügeleisen in Raumschiff Orion.

    Gesamt:
    Durchaus in guter Film, auch für Leute die Star Trek noch nicht kennen. Voraussetzung aus der Serie oder anderen Filmen braucht man nicht, um den Film zu verstehen. Es gibt für Kenner aber auch einiges zu entdecken, was bisher nur am Rande thematisiert worden ist. Gewünscht hätte ich mir ein wenig mehr Nähe zu den originalen Charakteren und eine Story, die zu der bisherigen Geschichte passt.

    Gruß Björn

    PS.: Dieser Post enthält Spoiler, die von Leuten die den Film noch nicht gesehen haben und dies noch wollen nicht hätte gelesen werden dürfen.

  2. Geschrieben 13 Mai 2009

    Torsten (admin)

    Spock+Uhura, ja, das kam mir auch irgendwie etwas unvermittelt. Es hatte vor allem den Eindruck, dass man meinte, Spock müsste eine Freundin haben um menschlicher zu wirken, und wer ist auf der Brücke der Enterprise und weiblich? Scotty sehe ich genauso wie du. Das McCoy einen Flug im Shuttle nicht mag kann ich irgendwie auch nachvollziehen, die Interpretation, dass er Weltraumreisen prinzipiell nicht mag passt auf jeden Fall zu ihm, wie er später dargestellt wird.

    Dass Vulkan gesprengt wurde, sollte wohl eindeutig ein Zeichen sein, dass hier eine komplett neue Kontinuität beginnt, und neue Filme (und Serien) sich eindeutig nicht an das halten werden, was die vorherigen gemacht haben. Es wurde ja auch darauf hingewiesen, dass in dieser Story vieles anders geschah als in der originalen Zeitlinie (z.B. Kirks Vater, auch wenn der nie in der Serie oder den Filmen auftauchte).

  3. Geschrieben 17 August 2009

    Sanni

    Hey cool, es kommt bald eine Limited Edition des neuen Star Trek XI Films raus, mit Modell des Enterprise Raumschiffs. Hier der Link, wo ich die Info her habe: http://www.big-bang-forum.de/forum/viewthread.php?thread_id=26&pid=490#post_490

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