Braunkohlebahn
Hochgeladen: 19. Dezember 2009
Aufgenommen: | 2009-12-19 21:29:42 |
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Kamera: | Canon EOS 1000D |
Belichtung: | 0/1 |
ISO: | 200 |
Blende: | f/5.6 |
Belichtungszeit: | 1/50 |
Brennweite: | 49 mm |
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Notizen
Das rheinische Braunkohlerevier zwischen Aachen, Köln und Düsseldorf produziert die meiste Braunkohle in Europa. Das merkt man aber nicht, da diese fast komplett in Kraftwerken in der Region verbrannt wird. Um die Kohle dort von den Tagebauen hinzubringen betreibt die RWE Power eine der merkwürdigsten Bahnen der Bundesrepublik.
Das System (leider kein schöner Name) besteht aus zwei Linien, beide Zweigleisig, mit einer Streckenlänge von ungefähr 52 km, und verbindet viele Tagebaue und Kraftwerke miteinander. Hier fährt ein Zug, gezogen von Lok 563 (eine EL 1) Richtung Norden durch Friedersdorf. Interessante Nebenbemerkung: Gemessen in CO2 per Energie ist Friedersdorf das dreckigste Kraftwerk Deutschlands, zweitdreckigste Europas und drittdreckigste der Welt, nach Angaben einer Studie des WWF von 2005.
Als meines Wissens einzige Bahn weltweit ist das System 6 kV 50 Hz Wechselstrom elektrifiziert, aber das ist nicht der einzige Grund für die komischen Loks. Die weit herausragenden Kanzeln erlauben es nicht nur, den Zug während der Fahrt zu beobachten, sondernd auch ohne weiteres geschobene Züge zu fahren, vermutlich mit dem Weltrekord für schlechteste Streckensicht. Natürlich sind hier auch höhere Achslasten als im normalen Netz erlaubt. Trotzdem können auch normale Bahnfahrzeuge auf dem Netz verkehren und es existieren mehrere entsprechende Anschlüsse. Hin und wieder gibt es sogar Sonderzüge für Passagiere, die aber auf dem Netz nicht ein- oder aussteigen können.
Die EL 1, gebaut von 1954 bis 1965 (d.h. älter als die 110), ist übrigens die erste Lok überhaupt mit einer Thyristor-(auch genannt Chopper)-Steuerung.