Der Goldene Kompass

Es gibt eine Standardaussage über Filme, die auf Bücher basieren, und diese ist: “Das Buch war besser”. [Manche Leute sind von dieser Aussage schon sehr genervt](http://www.garry.tv/?p=398). Aber was soll man machen, wenn das Buch wirklich eindeutig besser war, so wie jetzt bei “[Der Goldene Kompass](http://www.goldencompassmovie.com)”?

Diesen Film habe ich gestern mit meiner Familie gesehen, nach dem ich kurz vorher das Buch “Der Goldene Kompass” von Philip Pullman, die Vorlage für den Film, gelesen hatte. Er spielt in einer Fantasy-[Steampunk](http://de.wikipedia.org/wiki/Steampunk)-Welt, die sich dadurch auszeichnet, dass Menschen immer einen Dæmon dabei haben, und dass sie von einem unnachgiebigen Institut namens “Magisterium” (im Buch wird erläutert, dass es sich hier um die Weiterentwicklung der katholischen Kirche handelt) kontrolliert wird. Die Hauptheldin, Lyra, ist ein Mädchen von 12 Jahren, die hoch in den Norden zieht, um herauszufinden, was das Magisterium dort oben eigentlich vor hat, und was dort gefährliches geschieht. Dabei hilft ihr ein Gerät bekannt als Alethiometer oder goldener Kompass, dass nur sie bedienen kann.

Das Buch ist ein sehr interessantes und spannendes Werk, dass seine Welt gekonnt und konsistent aufbaut, und sehr interessante Charaktäre hat. Ich kann es jedem nur empfehlen, es zu lesen.

An dem Film dagegen fehlte mir etwas. Es fehlt nicht nur der ganze Schluss des Buches, auch sonst ist die Handlung stellenweise zu stark verkürzt. Lyra, die Hauptheldin, ist hier plötzlich praktisch allwissend, da ihr alle wichtigen Einfälle sofort kommen. Viele wichtigen Dialoge sind stark verkürzt und verwässern so die Charaktäre. Teilweise wurde die Reihenfolge der Handlung sehr durcheinandergewürfelt, was dazu führt, dass manche Elemente keinen rechten Sinn mehr machen.

Ist es deswegen ein schlechter Film? Keineswegs.

Zuerst einmal ist die ganze Welt herrlich schön aufgebaut, mit Luftschiffen, magischen Kutschen, Eisenbahnen (nur am Rande) und einer geheimen Forschungsstation, die wirklich alle Register zieht.

Dann sind viele der wichtigen Charaktäre sehr gut gelungen. Daniel Craig überzeugt mich als Lord Asriel viel mehr als als James Bond. Nicole Kidman ist vermutlich die beste Wahl für Mrs Coulter, die überhaupt möglich wahr. Der texanische Aeronaut bedient alle Klischees des alternden Westernhelden, und macht das wirklich prima.

Alles in allem also kein schlechter Film, aber das Buch war besser…

Unabhängig davon: Frohe Weihnachten!

Geschrieben am 24. Dezember 2007 um 12:02

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