Karlspreis und Thalys

Heute wird/wurde in Aachen der Karlspreis vergeben. Der Karlspreis ist eine Auszeichnung für Leute, die sich um die europäische Einigung verdient gemacht haben.

Viele Flaggen auf dem Aachener Marktplatz

Dafür wurden auf dem Aachener Marktplatz mehr Fahnen aufgestellt als ich dachte, dass überhaupt drauf passen würden. Ich kann kein echtes Schema hinter den Fahnen erkennen, es ist bei weitem nicht alles drauf, was in der EU ist, und auch einiges, das nicht drauf ist. Hier sehr prominent ist (für Griechen: Die Vormalige Jugslawische Republik) Mazedonien, dass nur den Antrag gestellt hat. Was ich erklären kann ist die schwarz-gelbe Flagge im Hintergrund. Dies waren im Mittelalter die Farben des deutschen Kaisers, und wurden von den Städten übernommen, die direkt dem Kaiser und keinem anderen Fürst unterstanden. Bekannte Beispiele für solche Kaiserstädte sind Aachen und Goslar, und beide haben noch immer diese Fahne.

Die Preisträgerin des Karlspreises ist dieses Jahr Dr. Angela Merkel, bekannt als Bundeskanzlerin. Ehrlich gesagt, finde ich dass so eine Preisvergabe reichlich witzlos ist. Ich will hier nicht Frau Merkels Verdienste um die europäische Einigung niedermachen, aber als deutscher Regierungschef ist das letztlich teil ihrer Jobbeschreibung, und nicht so sehr eine große Überraschung. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sich ihr Status durch einen Preis einer mittleren Stadt wie Aachen irgendwie verbessert.

Thalys

Kleiner Thalys

Ich habe mir heute außerdem endlich den N-Thalys von Kato gekauft, um den ich schon länger herumgeschlichen bin. Das ganze Set hat zehn Teile (zwei Triebköpfe, davon einer angetrieben, und acht Mittelwagen) und entspricht damit genau dem Vorbildzug, wie er auch gerne hier in Aachen vorbei kommt. Außerdem dabei sind ein paar Gleise, um ihn sich ins Regal zu stellen, oder, wenn man schon Unitrack verwendet (wie ich), die Anlage zu vergrößern. Das alles für einen Preis, zu dem man bei z.B. Fleischmann nur die Triebköpfe eines ICEs erhalten würde.

Ich bin verdammt froh, dass ich diesen Zug jetzt habe. Erst mal ist es verdammt viel Zug (1.25 Meter), den man hier zur Verfügung hat, und es sieht verdammt gut aus, wenn er sich um die Kurven schlängelt. Das Fahrverhalten ist, wie von Kato gewohnt, einwandfrei. Der Zug ist leise, fährt sanft, rollt ewig aus und bleibt auch bei hohen Geschwindigkeiten in engen Kurven im Gleis. Die Kupplungen haben praktisch kein Spiel, so dass all dies auch im Schiebebetrieb gilt. Tatsächlich habe ich Probleme, das Ende mit Motor von dem ohne zu unterscheiden.

Als Kritikpunkt habe ich in erster Linie, dass der Zug wirklich verdammt lang ist, und damit schwierig, irgendwo unterzukriegen. Ansonsten wird im Internet viel darüber geredet, dass die Kupplungen schwer gehen. Da kann ich nur zustimmen. Im Prinzip gehen die Kupplungen sehr leicht wenn man den richtigen Winkel hat, nur diesen finden ist sehr, sehr schwierig. Darüber hinaus hört man es auch kaum, wenn die Kupplungen zwischen Triebkopf und Fahrzeug einrasten. Des weiteren finde ich es nicht sehr nett, dass keine Steckschnittstelle für Digitaldecoder vorhanden ist, dass macht mein Leben nicht direkt einfacher.

Insgesamt kann ich den Zug aber wirklich nur allen empfehlen, die sich dafür interessieren. Diese Empfehlung gilt auch für den TGV POS[^1] von Kato, der im Prinzip baugleich ist.

[^1]: Paris, Ostfrankreich, Süddeutschland. Nicht Piece Of Shit, damit das klar ist.

Geschrieben am 30. April 2008 um 19:47

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