Star Wars Legacy Of The Force: Invincible

Ich bin gerade durch mit dem letzten Teil der Star Wars Legacy Of The Force Buchserie, mit dem schönen Titel Invincible. Für alle, die dieses Buch noch lesen wollen: Achtung, enthält Spoiler. Für alle, die keine Ahnung haben, wovon ich rede: Achtung, wird langweilig.

Als ganz grobe Übersicht für die, die nur die Filme kennen: Es ist ungefähr vierzig Jahre seit Star Wars IV. Das Imperium ist lange tot, aber ein große r Krieg gegen komische Aliens hat die Galaxis ziemlich aufgewühlt. Während alle dabei sind, wieder aufzubauen, beginnt jemand einen neuen Krieg weil ein paar Planeten sich loslösen wollen. Die meisten alten Hauptcharaktere haben erwachsene Kinder, und eines der Kinder von Leia und Han Solo geht über zur dunklen Seite der Macht und wird ein Arschloch. Das kommt mir irgendwo her bekannt vor…

Nun, zum Buch.

Invincible

Bäh. Nach dem ersten Drittel des Buches begann ich, auf die Pointe zu warten, den Punkt ab dem alles wieder interessant wird. Er kam nicht. Der größte Teil des Buches war einfach nur beliebiges herumgekämpfe, aber wenig echte Handlung.

Es geht im Buch vor allem darum wie Jaina[^1] ihren Zwilling Jacen, oder, wie er sich selbst nennt, Darth Caedus tötet. Charakterentwicklung oder abschließen von Handlungssträngen gibt es rein pro forma.

[^1]: Leias und Han Solos Tochter

Das Ende des Buches beantwortet keine der Fragen die zuvor gefragt wurden, und allgemein wirkt viel des Abschlusses eher belanglos. Tahiri[^2] kommt zurück von der dunklen auf die helle Seite — na und? Ben[^3] tut den selben Agentenkram wie immer, aber es ist nur ein unbedeutender kleiner Teil des ganzen. Tenel Ka[^4] und Allana[^5] tun so als würden sie sterben aber tun es dann doch nicht. Letztlich gibt es neue Befehlshaber für alles, die allesamt nur die eine Qualifikation haben, gerade da zu sein.

Wer alle vorigen Bücher gelesen hat, sollte sich auch dieses kaufen, einfach der Vollständigkeit haber, aber ich denke es ist kein Schaden, wenn man auf die Taschenbuchausgabe wartet.

[^2]: Beliebige Jedi [^3]: Sohn von Luke Skywalker [^4]: Königin von Sonstwas, Jedi [^5]: Tochter von Tenel Ka und Jacen

Legacy of the Force

Da dies das Ende der Serie ist, nutze ich hier auch die Gelegenheit meinen Senf über die Serie als solche abzugeben.

Die übergreifende Handlung war, ehrlich gesagt, nicht gut. Ein Jedi der zum Sith wird — so was hat die Welt ja so was von noch nie gesehen… Die Politik hört auf, auch nur so zu tun als ob sie Sinn machen würde und keine der Probleme sind auf eine echt glaubwürdige Art und Weise gelöst.

Gleichzeitig sind allerdings verschiedene Subplots sehr schön gehandhabt. Ben’s Handlungen in der zweiten Hälfte der Serie, zum Beispiel, sind interessant, und auch wenn ich nie verstehen konnte was Leute an Boba Fett so toll finden, war doch der Teil über die Mandalorianer[^6] der Beste.

[^6]: Mandalorianer sind eine alte Kriegerkultur zu der der Eimerkopp aus Star Wars V und VI gehört.

Mara Jade

Es ist wenig sinnvoll über Legacy of the Force zu reden ohne den Tod von Mara Jade, Luke Skywalkers Frau, zu erwähnen. Sie war ein sehr wichtiger Bestandteil des Erweiterten Universums (was die ganzen Star Wars Comics, Bücher, Videospiele und so weiter bezeichnet), daher ist ihr Tod doch recht wichtig.

Ehrlich gesagt finde ich dass immer seit der New Jedi Order Serie (die davor, auf deutsch “Das Erbe der Jedi-Ritter”) Mara Jade nie voll richtig eingesetzt wurde. Ihre Rolle war immer nur “Lukes Frau”, obwohl sie vorher ein sehr interessanter und cooler eigener Charakter war.

Mara Jade war so sehr entfernt von dem, was sie hätte sein sollen, dass es fast schon gnädig war sie davon zu erlösen. Ich glaube tatsächlich, dass es das Beste war, dass diese Autoren mit ihr tun konnten. Allerdings muss ich einräumen, dass ihr letztes Buch, Sacrifice, in dem sie getötet wird, sie endlich mal so aktiv darstellt wie es sollte. Alles in allem eine blöde Verschwendung eines guten Charakters.

Was vermutlich schlimmer ist, ist dass es schon kurz danach keine wichtige Rolle mehr spielt. Es ist kein echter Drehpunkt, und führt nur dazu dass alle noch entschlossener sind das zu tun, was sie vorher sowieso schon taten.

Die Zukunft

Normalerweise würde ich sagen dass ein Dieseltriebwagen gar nicht zu Star Wars passt.

Ich denke Star Wars braucht mehr Züge.

Eine große Anzahl interessanter Charaktäre ist tot. Gleichzeitig scheint es dass Luke, Leia und Han offiziell aufgehört haben, interessante Sachen zu machen, und jetzt nur noch zuschauen, Ratschläge geben und “etwas fühlen” wenn es gerade passt. Vielleicht irre ich mich auch hier, aber das ist mein Eindruck.

Ben Skywalker ist zu einem interessanten Charakter geworden, in vielerlei Hinsicht das, was seine Mutter hätte sein sollen. Jaina Solo, nun ja, sie haben hart dran gearbeitet sie interessant zu machen, aber ich denke sie haben dabei versagt. Sie tut einfach die ganze Zeit praktisch nichts, was nicht vorhersagbar oder sonst wie individuell ist. Selbst wenn sie eigene Ideen hat ist es praktisch alles nur “für die Mission”.

Das nächste Buch wird wohl alleinstehend sein. Interessant wird, was danach passiert. Ich hoffe dass es sich nicht wieder um einen galaktischen Krieg, der nur von einer kleinen Gruppe Jedi-Ritter beendet werden kann, handelt, aber ich fürchte es wird genau darauf hinauslaufen. Natürlich habe ich keine bessere Idee, aber ich werde ja auch nicht dafür bezahlt.

Geschrieben am 21. Mai 2008 um 10:07

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