Notizen

Ein interessanter Teil Berliner Geschichte ist die Automobile Versuchs- und Übungsstrecke, kurz AVUS. Es handelt sich dabei um die erste reine Automobilstrecke Deutschlands. Da sie ursprünglich nur eine Ecke Berlins mit der Mitte eines Waldes verband kann man sich streiten, ob sie wirklich die erste Autobahn war. Heute ist sie so oder so eine und bildet den nördlichen Teil der A115. Autoliebhabern ist sie vor allem durch ihre Rolle als Berliner Rennstrecke, ermöglicht durch eine kleine Verbindungsschleife am Süd- und eine größere am Nordende, bis in die 1990er ein Begriff.

Als Rennstrecke war sie zunehmend unzulänglich, da sie einerseits sehr schnell war (da vor allem gerade), andererseits aber sehr eng, was zu einigen sehr schlimmen Unfällen führte wie im DTM-Rennen 1995 dort, was auch der letzte Lauf der DTM auf der Strecke war, aus offensichtlichen Gründen (1994 war auch schon nicht viel besser). Da außerdem die Vollsperrung der Autobahn ein Problem für den Berliner Stadtverkehr war, wurde die Rennstrecke letztlich 1998 aufgegeben. Bis heute bleibt es aber die einzige deutsche Autobahn mit dreifachen Leitplanken, Sicherheitszäunen und Tribünen.

Ich stehe hier auf der früheren Nordkurve, heute für allen Verkehr geschlossen. Als Fußgänger darf man hier sein und muss sogar, um vom Rasthof im Gebäude des früheren Rennstreckenmanagements zum Parkplatz im Inneren der Nordkurve (wo früher das Fahrerlager war) zu kommen. Merkwürdigkeiten wie diese sind der Grund, wieso Berlin meine Lieblingsgroßstadt in Deutschland ist.