Gotthardtunnel
Hochgeladen: 29. September 2009
Aufgenommen: | 2009-09-28 19:50:14 |
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Kamera: | Canon EOS 1000D |
Belichtung: | -1/3 |
ISO: | 200 |
Blende: | f/8.0 |
Belichtungszeit: | 1/125 |
Brennweite: | 55 mm |
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Notizen
Die Bahnstrecke durch das Gotthardmassiv mit dem Gotthardtunnel als zentralem Element wurde 1882 eröffnet, als das internationale europäische Bahnnetz schon in weiten Teilen bestand. Trotzdem ist sie mit Abstand eine der wichtigsten Strecken für das europäische Eisenbahnwesen, da es sich um die erste und heute noch wichtigste, ganzjährige Antwort auf die 2000 Jahre alte Frage “Wie komme ich nach Italien?” (und damit: Wie verbindet man den Wirtschaftsbereich Mittelmeer mit Nord- und Ostsee) darstellt.
Unter anderem führte der viele Verkehr die Schweizer Regierung dazu, andere europäische Regierungen in die Bundeshauptstadt Bern einzuladen, um allgemeingültige Standards für Schienenfahrzeuge festzulegen, da inkompatible Fahrzeuge damals (1887) durchaus ein Problem darstellten. Der Vertrag über die Technische Einheit im Eisenbahnwesen wurde 1999 abgeschafft, aber durch die Standards der UIC, das COTIF-Abkommen und heute die TSIs (theoretisch EU-Recht, aber praktisch auch außerhalb weit verwendet) lebt der Gedanke besser als je zuvor weiter.
Die Gotthardrampen, d.h. die Bergstrecken zum Tunnel hoch, sind spektakulär, aber mit starken Steigungen auch ein Problem im internationalen Güterverkehr. Der neue Gotthardbasistunnel, tiefer im Tal und deutlich länger, ist daher im Bau. Ob die alte Strecke erhalten bleibt ist unklar. Es gibt Bemühungen, sie zu UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären, aber sollte das nicht klappen, kann ich nur jedem empfehlen, sie so schnell wie möglich mal abzufahren.
Der Zug, der hier am Nordende des Tunnels in Göschenen erscheint wird von einer klassischen Re 4/4II gezogen. Dieser InterRegio von Lugano nach Basel hat so ziemlich alles, was in der Schweiz noch an Wagen fährt, von EW I aus den 1960ern bis hin zu modernen EuroCity-Wagen im Cisalpino-Design. Sogar ein Panoramawagen mit höherem Fußboden und enorm großen Fenstern ist enthalten. Für Wagenfreaks sicher interessant, aber ich bin weder einer, noch kenne ich viele.