Notizen

Eines Tages, wenn sonst alles andere keine guten Bilder liefert, werde ich mal durch mein Archiv gehen und die schönsten Bilder von Strecken posten, auf denen verdammt noch mal kein Zug vorbei kommen wollte. Dies ist ein sehr schönes Beispiel, auch wenn hier natürlich nie ein Zug zu erwarten war.

Dank Globalisierung nimmt der Verkehr zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet immer mehr zu. Die Kapazitäten der Montzenroute sind nicht unbegrenzt und es ist das erklärte Ziel der EU, mehr Verkehr auf die Schiene zu holen. Die Lösung ist recht offensichtlich: Man könnte den Eisernen Rhein wieder eröffnen. Belgien ist strikt dafür, Deutschland hat sich vor kurzem eher zögerlich dafür ausgesprochen , und die Niederlande sind strikt dagegen. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Einerseits verläuft die Strecke durch ein Naturschutzgebiet, andererseits sind in der Zeit, in der kein Betrieb war, viele Siedlungen direkt an der Strecke entstanden, die sich über internationalen Güterverkehrslärm sehr freuen würden, aber nicht zuletzt ist es für die Niederlande kein wirtschaftlicher Gewinn. Der Eiserne Rhein bindet letztlich nichts wirtschaftlich interessantes in den Niederlanden an. Darüber hinaus ist er eine Konkurrenz zur Betuweroute, eine kürzlich eröffnete niederländische Güterstrecke ebenfalls mit dem Ziel, das Ruhrgebiet an Nordseehäfen anzuschließen - allerdings an das holländische Rotterdam. Die Niederlande würden eine Streckenführung über Venlo bevorzugen, weil dort auch Güter für die und aus den Niederlanden verlanden werden könnten, aber nach einem internationalen Schiedsgericht hat Belgien immer noch das Recht auf die historische Trasse, die ihm 1839 zugestanden wurde. Beim letzten Treffen von Regierungsvertretern diesen Monat entschied man sich, das ganze (nicht zum ersten Mal) um drei Monate zu vertagen…