Notizen

Von rechts wegen hätte dies der Star der Innotrans sein sollen. Praktisch waren dies aber aus unerfindlichen Gründen die Voith Dieselloks, die mir dafür aber auch ehrlich gesagt besser gefallen. Ja, ich gebe es offen zu: Ich mag den AGV nicht. Die lange Schnauze die so plump endet, der Hundeblick, der Glockenkurvenförmige Querschnitt, irgendwie sieht der Zug für mich einfach doof aus.

Der Alstom AGV ist der Nachfolger des bekannten TGV, und setzt, wie der deutsche ICE3/Velaro auf einen verteilten Antrieb anstatt großer Triebköpfe an den Enden. Alstom scheint viel Hoffnung in das Teil zu setzen, aber tatsächlich hat die französische Staatsbahn keine Bestellungen dafür aufgegeben und auch wenig bei der Entwicklung mitgeholfen. Der tatsächliche Launch-Customer ist NTV, eine italienische Privatbahn die auf öffentlichen Strecken Hochgeschwindigkeitsverkehre in Konkurrenz zur Trenitalia anbieten will. Dieser Zug hier wird allerdings nicht dorthin geliefert, er dient nur als Prototyp für Alstom.

Alstom wird übrigens nicht müde darauf hinzuweisen, welche Rolle der AGV bei der Erreichung des neuen Schienengeschwindigkeitsweltrekordes hatte. Tatsächlich übertreiben sie hier sogar sehr. Ja, der Zug hatte AGV-Antriebstechnik testweise eingebaut, und nein, ohne die hätte er sicher nicht die 574 km/h erreicht, aber die beiden sehr großen Triebköpfe an den Enden des Zuges hatten daran immernoch den Hauptanteil.

Übrigens, trotz allem war es erstaunlich schwierig, Bilder von dem Zug zu kriegen, da anscheinend kein Mensch die fünf wartenden Fotografen als Grund sah, mal aus dem Bild zu gehen. Manchmal ist es schwierig eine positive Grundhaltung gegenüber der Menschheit zu haben.