Tomb Raider Reboot bei der Gamescom

Die Wartezeit für das neue SimCity ist derzeit zwei Stunden. Ich will die Zeit mal nutzen, um aufzuschreiben, was ich über das neue Tomb Raider dachte.

Die Vorstellung auf der Gamescom bestand aus zwei Teilen: Eine 45-Minutige Präsentation live von einer Crystal-Dynamics Mitarbeiterin, und einen Teil, wo wir selbst spielen dürften. Der Teil zum selbst spielen war dabei ein Bereich, der auch vorher in der Präsentation war.

Auf Twitter hatte ich schon gesagt: Schöner Film, nur die Spielbaren Anteile dazwischen stören. Ich übertreibe natürlich etwas, aber besonders am Anfang kommen die Cutscenes im Abstand von wenigen hundert Metern. Wenn jemand etwas per Funk sagt, oder etw interessantes zu sehen ist, oder Lara ein Reh besiegt hat, immer kommt eine Cutscenes, damit wir das auch ja mitkriegen. In einem späteren Teil wirkte das weniger schlimm, aber trotzdem wird sehr darauf geachtet, dass sich wichtige Ereignisse auf genau eine Art abspielen und nicht anders.

Das wichtigste ist ja eigentlich das Spiel an sich, aber dazu kann ich nicht viel sagen, denn die Demo war sehr belanglos. Es spielt sich größtenteils wie Underworld, inklusive genau markierter kletter-hier Punkte. Der Bogen ist nicht so kompliziert, wie man es in Skyrim kennt, was etwas verwirrt - ich habe viele Schüsse nicht gemacht, die hier garantiert funktioniert hätten.

Ein Teil, der mir sehr gut gefiel, fand in einem Wrack eines amerikanischen Bombers statt. Lara hat sich mit Müh und Not hinein gerettet, aber jetzt fällt das blöde Ding gleich eine Klippe runter. Was tun? Lara nimmt einen Fallschirm und springt damit raus, und gleitet dann erst mal eine Weile über die Landschaft. Es ist cool, albern und komplett logisch. Damit erinnert es ein wenig an die letzte Aktion, die man in Portal 2 macht, auf die das genauso zutrifft. Ein wichtiger Unterschied aber: In Portal 2 macht man es selbst. In Tomb Raider trifft Lara die Entscheidung in einer Cutscene. Das finde ich schade.

Von der Story gibt es hier nur Einzelteile, Einblicke in eine Sache die nicht so furchtbar spannend wirkt. Lara mag keine Abenteuer, aber dann passiert ihr eins, und am Ande findet sie es toll. Mal schauen, wie es im vollen Spiel wird.

Stichwort Lara: Sie ist verdammt laut. Wenn immer etwas neues auf dem Bildschirm ist, erklärt sie lautstark, was es da zu sehen gibt, damit die Stimmen in ihrem Kopf (also ich) auch wissen, was passiert. Und wenn es nichts zu sagen gibt, dann keucht oder stöhnt sie oder sagt manchmal uff, nur so zum Spaß. Eine eigene Interpretation des Charakters wird uns konsequent verwehrt; was Lara denkt ist immer klar, weil sie es immer ausspricht. Gefällt mir nicht so sehr, aber eine gute Story kann so was rechtfertigen. Wie gesagt: Mal schauen.

Was mich an Lara aber stört, ist, wie furchtbar inkompetent und weinerlich sie ist. Klar, sie ist hier noch nicht die Heldin, als die wir sie später kennen, und die Entwicklung dazu ist ja gerade der Punkt. Aber die Lara am Anfang des Spiels ist nicht sympathisch, sie nervt einfach nur, weil sie immer wieder überhaupt keinen Mut hat. Dass sie die Cutscenes auch gerne nutzt, um sich weitere Verletzungen zuziehen die wir als Spieler garantiert vermieden hätten, hilft nicht wirklich.

Als Fazit: Ich kaufe mir jedes Tomb Raider Spiel, einfach schon aus Tradition, und dieses hat mir keinen Grund gegeben, damit aufzuhören. Aber richtig begeistert hat es mich nicht.

Geschrieben am 17. August 2012 um 14:19

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